Wo sich die größte Wohnsiedlung der US-Streitkräfte im Bundesgebiet befand, ist in Mannheim das Stadtviertel Franklin entstanden. Mit dem Torhaus haben Werkstadt Fischer Architekten ein „Fenster“ zum umgebenden Grüngürtel entwickelt – und wie Büroleiter Johannes Fokken beschreibt, auch eine Heimat für ein soziales Inklusionskonzept.
Was ist die zentrale Idee der städtebaulichen Planung für Franklin-Mitte, einem der insgesamt fünf Quartiere des Viertels Franklin Mannheim?
Johannes Fokken: Franklin-Mitte soll ein grünes Wohnquartier sein und eine für die Stadt bislang einzigartige Vielfalt an Gebäude- und Wohnformen bieten. Das Konzept des niederländischen Architekten Winy Maas umfasst unter anderem die „Europaachse“ – eine Verbindung, die das Quartier von Süd nach Nord durchzieht. Das Torhaus haben wir als Endpunkt dieser zentralen Sichtachse geplant.
Welche funktionale Rolle spielt das Torhaus für das Quartier?
Johannes Fokken: Das Torhaus bildet ein Fenster zum Grüngürtel und zum Käfertaler Wald. Diese Wirkung haben wir visuell bewusst verstärkt durch eine Streckmetallverkleidung auf den Torinnenseiten.
Das Kinder- und Jugendhilfezentrum Wespinstift bietet mit dem Torhaus ein Inklusionskonzept für Jugendliche mit psychischen Problemen. Welche Raumstruktur wurde für diese besondere Nutzung entwickelt?
Johannes Fokken: Speziell für dieses Inklusionsprojekt haben wir die Raumstrukturen auf drei Etagen sehr flexibel gestaltet. Zwei getrennte Wohnbereiche mit einzelnen Eingängen sind über einen Gemeinschaftsraum miteinander verbunden. Zwölf Wohneinheiten, eine Küche und Räume für Freizeitaktiväten bieten eine Wohlfühlatmosphäre – und das Ganze in nächster Nähe zu den „Franklin Green Fields“ mit seinen naturnahen Sportangeboten.
Fotos: Adrian Schulz
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