Werksturm

 

Bürohochhaus
Köln

2024

Bauherr: Art-Invest Osmab Projekt GmbH, Monheim
BGF: 12.000 m²
Geschosse: 11

Leistungsumfang: LPH 1-5

 

 

Gesteuerter Imagewandel: das Schanzenviertel in Köln-Mülheim

Das Schanzenviertel in Köln hat sich in den letzten Jahren in ein aufstrebendes Medien- und Kreativviertel gewandelt. Die markanten Ziegelbauten, die das Viertel prägen, sind architektonische Relikte der Industriegeschichte; sie werden heute vorwiegend als Fernsehstudios oder Bürolofts genutzt. Das Schanzenviertel hat jedoch noch eine andere Seite: Es ist ein multikulturelles Wohnviertel, dessen zentrale Einkaufsstraße, die Keupstraße, über hundert, meist türkische Geschäfte und Restaurants säumen.

Das neue Medienviertel I/D Cologne hat eine Scharnierfunktion: Es verbindet Wohngebiet und Geschäftsquartier miteinander. Die Stadt Köln wünschte sich für das Viertel keine laute „Look-at-me“-Architektur. Das Büro RKW Architektur + entwickelte in diesem Sinne den Masterplan. Das I/D Cologne wird 10 Gebäude umfassen, die ein zusammenhängendes Ensemble bilden. Gewollt ist eine Retro-Architektur, die Formen, Farben und Materialien der gründerzeitlichen Industriegebäude aufnimmt.

 

Werksturm: Neuinterpretation der gründerzeitlichen Industriearchitektur

Das I/D Cologne wird durch die Handschrift heterogener Architekturbüros geprägt. Wir entwarfen das Bürohochhaus „Werksturm” für das neue Medienviertel. Unser Ansatz war, den Ortscharakter aufzugreifen und zugleich fortzuschreiben, so dass man den Unterschied zwischen gestern und heute sehr deutlich herauslesen kann. Die Identität des Bürohochhauses entsteht somit nicht durch Rekonstruktion, sondern durch eine Neuinterpretation der gründerzeitlichen Industriearchitektur.

Das Hochhaus hat städtebaulich eine wichtige Funktion: Es verbindet den oberen und unteren Teil des neuen Viertels. Wir entwarfen eine Gebäudefigur, die diese Vermittlerrolle übernimmt und gleichzeitig zur weithin sichtbaren Landmarke des I/D Cologne wird.

Grauer Sichtbeton und rotbrauner Cortenstahl: Diese Materialien verwenden wir für die Fassade aus gutem Grund. So verweist insbesondere der raue, puristische Baustahl auf den industriellen Charakter der Umgebung.

 

Wandelbares Bürohochhaus: die Nutzer prägen die innere Organisation

Das Erdgeschoss definiert: die weiträumige Lobby und ein Bistro. Das 1. bis 10. Obergeschoss lässt sich flexibel als Single oder Multi Tenant anlegen. Ebenso variabel sind die Bürokonzepte, die sich umsetzen lassen: von Einzel- und Doppelbüros über Teambüros bis hin zu Großraumstrukturen. Und auf jeder Ebene finden sich: Meeting- und Coffeepoints, die zur informellen Kommunikation anregen.