Eastsite VIII

 

Bürohaus
Geschäftsviertel Eastsite
Mannheim

2016

Bauherr: B.A.U. GmbH & Co. KG, Mannheim
BGF: ca. 2.300 m²

Leistungsumfang: LPH 1-9

 

 

Die Eastsite ist ein Geschäftsviertel in Mannheim, das wir seit 1999 städtebaulich und architektonisch prägen. Wir definierten für das Viertel eine übergeordnete Architektursprache und wählten mit dem Betonsandwichbau eine bewährte Bautechnik, ohne Vorhandenes zu reproduzieren. Mit dem Bürohaus Eastsite VIII führten wir die Sandwichbauweise auf eine neue Entwicklungsstufe.

 

Alleinstellungsmerkmal: das erste Bürohaus weltweit in Textilbeton-Sandwichbauweise

Über das Bürohaus Eastsite VIII wurde viel berichtet – aus gutem Grund. Es ist das erste Bürohaus weltweit, das wir in Textilbeton-Sandwichbauweise ausführten. Die neue, innovative Bautechnik entwickelten wir in einem interdisziplinären Team mit den Unternehmen Dreßler Bau und Solidian. Unser Part dabei: Wir konzipierten die Prototypfassade und bereiteten die bauaufsichtliche Zulassung mit vor.

Was bietet die neue Bautechnik? Außenschale und Verankerung der Sandwichelemente werden nicht mit Stahl, sondern mit tragender, nicht-korrodierender Glasfaserbewehrung, der sogenannten Textilbewehrung, ausgeführt. Durch diese Fertigungstechnik entstehen extrem schlanke Konstruktionsquerschnitte.

Gebäude, die in Textilbeton-Sandwichbauweise erstellt wurden, bieten mehr nutzbare Fläche und weisen einen geringeren Materialbedarf für Architekturbeton auf. Zugleich kann die Gebäudehülle wärmebrückenfrei ausgeführt werden. Ein weiterer Vorzug der Bautechnik: Sie lässt gänzlich neue Fassadengestaltungen zu.

 

Vorreiterrolle: Ortbetontragwerk aus Recyclingbeton

Mit jedem Bürohaus, das in der Eastsite entstand, verbesserten wir den niedrigen Standard des Energieverbrauchs. Auch das Bürohaus Eastsite VIII unterschreitet die jeweils gültigen Grenzwerte der EnEV um 50 Prozent. Wie erreichen wir das? Eine aus Geothermie gespeiste Bauteiltemperierung heizt und kühlt das Haus; die sehr massive Bauweise des Hauses steigert dabei den Wirkungsgrad. Die hochgedämmte Gebäudehülle sowie die geregelte Lüftung mit Wärmerückgewinnung minimieren Emissionsverluste. Eine PV-Anlage, die zu 100 Prozent auf Eigenverbrauch ausgelegt ist, komplettiert das System.

Wie können wir ergänzend Ressourcen schonen? – Dies war eine weitere Entwicklungsaufgabe, die wir uns selbst stellten. So verwendeten wir bei Eastsite VIII erstmals Recyclingbeton für das Ortbetontragwerk.

Auch diesem Ansatz ging eine interdisziplinäre Entwicklungsarbeit voraus. Zu unseren Partnern gehörten dabei: das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) und der Betonhersteller TBS Rhein-Neckar. Letztlich erwirkten wir für Eastsite VIII die bauaufsichtliche Zustimmung im Einzelfall.

 


In den Medien:

– Bärbel Rechenbach: „Vom Labor auf die Baustelle”, Beratende Ingenieure – Das Fachmagazin für Planen und Bauen, Ausgabe 03/04 2017
– Michael Brüggemann: „Bewehrung aus Glas”, DBZ – Deutsche Bauzeitschrift, Ausgabe 02/2016
– Hartmut Suckow: „In der Metropolregion Rhein-Neckar auf Sommertour: Wohnen im Industriedenkmal und Betonmüll zu Baukunst”, Immobilien Report, 17.09.2015
– Thorsten Langscheid: „Umweltfreundlich bauen und dabei Geld sparen”, Mannheimer Morgen, 04.08.2015