Die Eastsite ist ein Geschäftsviertel in Mannheim, das wir seit 2001 städtebaulich und architektonisch prägen. Die Häuser Eastsite IX und X sind zwei aktuelle Bauten. Dominik Wirtgen, Büroleiter unseres Mannheimer Standortes, beschreibt im Jahrbuch Beton Bauteile 2020 das Konzept.
Die Eastsite: Modell für moderne Geschäftsviertel
Wir definierten für das Viertel, welches heute aus siebzehn Häusern besteht, eine übergeordnete Architektursprache: So wuchsen sämtliche Häuser durch verbindende Prinzipien wie Materialhomogenität, Proportion, Typologie und die Konstruktionsart Betonsandwich zu einem urbanen Gefüge zusammen. Weil wir diese Setzungen vielschichtig interpretierten, korrespondieren innerhalb der Gebäudefamilie individuelle Architekturen miteinander.
Eastsite IX und X: Was charakterisiert das Entwurfskonzept?
Dominik Wirtgen beschreibt dies folgendermaßen: „Die Grundidee der beiden Häuser entstand als Hommage an die ikonischen Wohnbauten von Aurelio Galfetti in Bellinzona. Ein weißes Haus steht im Dialog mit seinem schwarzen zweieiigen Zwilling. Beide Häuser weisen eine nahezu identische innere Struktur auf. Sie unterscheiden sich aber grundlegend in ihrem äußeren Erscheinungsbild.”
Stilisierte Platte: das Haus IX
Die Eastsite war immer auch ein Versuchsfeld für neue Technologien und Möglichkeiten, die der „Plattenbau“ heute bietet. Wie fügt sich das Haus IX in diesen stetigen Entwicklungsprozess ein?
„Bei der Gestaltung des Hauses IX steht das Thema des „modularen Fügens“ im Vordergrund – das Prinzip des „Plattenbaus“ wird stilisiert”, erläutert Dominik Wirtgen und ergänzt:
„Die Gliederung jeder Platte besteht aus einem Rahmen, in den neben der Fensterkonstruktion eine Betonscheibe asymmetrisch eingestellt ist. Durch eine umlaufende „überbreite“ Fuge wird der modulare Charakter des Elementes akzentuiert (…) Die Wirkung der Betonsandwichfassade aus weißem, feingestrahltem Beton besticht durch ihre Gradlinigkeit und ihre Plastizität.”
Monochrome Hülle: das Haus X
Während das Haus IX eine geometrisch strenge Ordnung aufweist, verfolgten wir beim Haus X ein freieres Kompositionsprinzip. Dominik Wirtgen veranschaulicht es so:
„In ein regelmäßiges, dunkles, die Horizontale betonendes Rahmensystem sind verschiedenartige Scheiben und Öffnungen eingestellt. Die gewaschenen Rahmen und die unterschiedlich gesäuerten Platten bilden mit den dunklen Öffnungen der Fenster beziehungsweise den hellen Aluminiumoberflächen der Raffstores ein Relief von verschiedenen Grautönen (…)
Das Spiel der Flächen in verschiedenen Ebenen erzeugt, trotz des minimalistischen Grundkonzepts, eine spannungsreiche Gebäudehülle, der eine sublime Leichtigkeit innewohnt.”
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