Bislang fehlte Ludwigshafen ein sichtbarer Zugang zum bedeutsamen innerstädtischen Platz: dem Bürgerhof. Unser Entwurf für die Neubebauung der vorgelagerten Bismarckstraße 70-74 ändert das. Warum dies ein Herzblut-Projekt ist, erläutert Johannes Fokken, Büroleiter unseres Mannheimer Standortes, im Interview mit dem Rheinpfalz-Redakteur Steffen Gierescher. Ein Auszug daraus.
Herr Fokken, wie kann der Bürgerhof von diesem Projekt profitieren?
Ein Problem des Bürgerhofs ist, dass ein sichtbarer Zugang fehlt. Von der Bismarckstraße aus gibt es nur eine unauffällige Tordurchfahrt. Der Platz wird nicht wahrgenommen. Zudem fehlt die Anbindung über häufig frequentierte Wege.
Warum ist das ein Problem?
Weil Plätze dann gut funktionieren, wenn sie eine sinnvolle Wegeverbindung ergeben, über Verkehrsachsen gut angeschlossen sind und eine attraktive Randgestaltung haben. Ein Platz lebt davon, als Treffpunkt wahrgenommen zu werden, und von seinen Kanten, die im Bürgerhof noch sehr diffus verlaufen. Letztlich geht’s um Aufenthaltsqualität. Jetzt besteht eine große Chance, den Bürgerhof aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken.
Noch ist der Platz also sehr isoliert.
Ja. Es gibt wenig Gründe, ihn zu besuchen. Deshalb haben wir uns gefragt: Wie kann man den ganzen Block inklusive Bismarckstraße aufwerten? Und wie kann man zusätzliche Wegeverbindungen schaffen? Die Kaiser-Wilhelm-Straße ist ja auch nicht ganz unproblematisch. Gelingt es, sie über die Bismarckstraße mit dem Bürgerhof zu verknüpfen und sogar eine Rheinanbindung zu schaffen, würde das den Bürgerhof immens aufwerten.
Wie kann das gelingen?
Wir wollen eine neue Gasse bilden, ein Bürgergässel. Es geht dabei um den Zugang von der Fußgängerzone. Mit einer Gasse, die durchaus eng sein kann, assoziiert man Positives, denkt an Altstädte und Intimität. Wir brechen den Block in zwei Teile auf. Aus der Lücke wird die Gasse. Damit schaffen wir freie Sicht auf die Lutherkirche. Sie ist ein visueller Ankerpunkt. Ludwigshafen fehlen klassische Plätze, an denen sich Menschen treffen. Das ist ein großes Manko, woraus womöglich auch das schlechte Image resultiert. Der Berliner Platz ist ein Verkehrsknotenpunkt. Der Rathausplatz lebt von den Einkaufsmöglichkeiten.
Für eine Torsituation sorgen zwei achtstöckige Türme, die sich zum Bürgerhof abgestuft auf drei Etagen reduzieren. Warum diese Variante?
Die Gebäudeblöcke ringsum haben alle eine Eckbetonung mit in der Regel sieben bis acht Geschossen. Diese Höhen nehmen wir auf, um das Bürgerhof-Entrée zu markieren. Das Tor schaffen wir mit zwei Türmen. Die Staffelung zum Bürgerhof ergibt sich aus der Nachbarbebauung. Die Gasse soll ja auch nicht zu tief und zu dunkel erscheinen.
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